Vertreterversammlung 14.5.2019
Das Thema „Alt sein“ ist bei der regionalen Vertreterversammlung der Caritas Biberach-Saulgau im Gemeindepsychiatrischen Zentrum in Biberach aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet worden.
„Weil es jeden von uns betreffen kann, haben wir das Thema aufgegriffen“, sagte Caritas-Regionalleiter Peter Grundler bei seiner Begrüßung. Eckpunkte wie Krankenhausaufenthalte im Alter, Krankenhauslotsen, Altersarmut bei Frauen, Lebensqualität und Teilhabe sowie Beispiele von Prävention und Gesundheitsvorsorge standen dabei im Fokus.
Ingeborg Mock und Helene Guldenschuh berichteten über ihre Tätigkeit als ehrenamtliche Krankenhauslotsen. „Als Krankenhauslotsen kümmern wir uns um ältere Menschen, die niemanden in der Nähe haben“, sagte Ingeborg Mock. Und: Das fange schon bei der Vorbereitung auf einen Krankenhausaufenthalt an.
„Altersarmut ist weiblich“, sagte Moderator Joachim Schmucker. „Deutschland ist da Europameister“, ergänzte Andrea Hehnle. Traudel Lüderwald vom Zonta-Club sowie Theresia Rapp-Gils und Andrea Hehnle von der Caritas zählten strukturelle Ursachen, frauenspezifische Risiken und Maßnahmen zur Prävention auf. Zum Thema „Alter ist nicht Pflege, aber auch …!“ referierte Thomas Münsch (Caritas). Man dürfe das Alter nicht kalendarisch sehen, „sondern muss den Blick auf das Lebensalter richten“, befand Münsch. Bundesweit seien es 3,4 Millionen pflegebedürftige Menschen, resümierte Münsch. 81 Prozent davon seien älter als 65 Jahre und 35 Prozent über 85 Jahre alt. Zu Hause würden 75 Prozent versorgt und 25 Prozent vollstationär in Heimen. Von 100 pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Biberach, die über 65 Jahre alt sind, würden 50 von Angehörigen versorgt, 18 von pflegenden Angehörigen oder ambulanten Diensten und 32 seien in Heimen untergebracht, nannte Münsch Zahlen zum Pflegebedarf im Landkreis, die allerdings bereits 2013 erhoben wurden.
Caritas-Mitarbeiter Walter Wiest berichtete darüber, wie sich die Altersarmut bei Zuwanderern auswirkt. Zu den Zuwanderern zählten Spätaussiedler, EU-Bürger, Drittstaatsangehörige und Flüchtlinge. Zur Lebensqualität und Teilhabe im Alter zeigte Marlies Niemeyer-Pfeiffer (Caritas) Beispiele auf. Daniela Wiedemann von der Caritas berichtete über die Prävention und Gesundheitsförderung im Alter. Als Beispiel nannte sie das Übungsprogramm „Fünf Esslinger“. Dieses ziele auf den erfolgreichen Erhalt von Muskeln, Knochen und der Bewegungsfähigkeit ab, so Wiedemann. Jürgen Haag (Caritas) animierte dazwischen zu Bewegungs-Impulsen für das Gehirntraining. „Werden Sie alt und bleiben Sie gesund“, schloss Moderator Schmucker die Vortragsreihe.
Für den Beirat Ehrenamt wurden Schwester Johanna Maria vom Kloster Sießen, Marlene Müller (Riedlingen), Renate Gleinser (Ingoldingen) und Gertrud Buck (Bad Schussenried) beauftragt. Anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Grundgesetzes gab Peter Grundler den rund 50 Anwesenden bei der Verabschiedung Artikel 1 des Grundgesetzes als Impuls mit auf den Weg.